Frage: Sie waren früher in einem Akutspital beschäftigt und sind nunmehr Ärztin in der HerzReha Bad Ischl. Wo liegen die Unterschiede zwischen Akutspital und Reha-Klinik?
Susanne Jennewein: Zuerst vorweg: auch in der Reha ist das ärztliche diagnostische und therapeutische Betätigungsfeld gar nicht so schmal. Es werden zum Beispiel Echokardiographien/Sonographien, 24h-EKGs, 24h RR-Messungen, Schlafapnoescreenings, Röntgenuntersuchungen, Ergometrien, Laboruntersuchungen, Lungenfunktionstests oder Kardioversionen angeboten. Ein wesentlicher Unterschied zum Arbeiten im Akutspital liegt aber in der Planbarkeit des Arbeitsablaufs.
Frage: Sie sind in der HerzReha teilzeitbeschäftigt. Auch das lässt sich wahrscheinlich gut miteinander vereinbaren.
Susanne Jennewein: Natürlich. Auch das lässt sich mit der besseren Planbarkeit des Arbeitsablaufs begründen! Während des Krankenhausaufenthalts in der Akutphase ihrer Erkrankung befinden sich die Patienten zumeist im Zimmer und sind deshalb für den Arzt quasi fast jederzeit erreichbar. Bei uns ist das ein wenig anders. Während der Reha wollen wir die Patienten ja möglichst wieder an körperliche Aktivitäten gewöhnen und zu Bewegung, Sport und einer Lebensstilmodifikation motivieren. Das heißt, es finden, abgesehen von den ärztlichen Tätigkeiten, natürlich zahlreiche Bewegungstherapien, physikalische Maßnahmen, Vorträge oder nicht-ärztliche Beratungsgespräche statt. Um dennoch zu gewährleisten, dass Arzt und Patient gleichzeitig Zeit füreinander haben und dann auch noch der entsprechende Raum und das Untersuchungsgerät zur Verfügung stehen, erhalten sowohl wir als auch die Patienten täglich einen „Stundenplan“. Unvorhergesehene Patientenaufnahmen wie im Akutspital finden nicht statt.
Frage: Unterschiedlich ist auch die durchschnittliche Verweildauer der Patienten.
Susanne Jennewein: Ja, für mich ist das ein wesentlicher Vorteil einer Reha-Klinik. Die Patienten sind nicht nur ein paar Tage stationär, sondern werden vom selben Arzt während ihres gesamten durchschnittlich meist vierwöchigen Aufenthalts betreut. In dieser Zeit ergibt sich nicht nur eine stabile Arzt-Patienten-Beziehung, sondern es gelingt zumeist auch, die Fortschritte des Patienten - wie Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, stabile Blutdruck- oder Zuckereinstellung, das „Wieder-Vertrauen-Aufbauen in den eigenen Körper“ - eindrucksvoll mitzuerleben.

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